Moin & ebenfalls herzlich Willkommen hier.
Andre hat ja schon die Fragen sinngemäß beantwortet,möchte dennoch meinen senf hierzu mit einbringen.
Zu Punkt 1
Die Auswahl vom Bodengrund ist eine Frage des Geschmacks. Im Fachhandel wird natürlicher Bodengrund vom Sand bis hin zum groben Bruch angeboten.
Dies sind Korallenbruch/kies/sand von einer Körnung von
Fein = 1-2 mm.
Mittel = 3-5 mm.
Grob = 8-15 mm.
Aragonit Sand trocken.
Live Sand mit Bakterien.
( Live Sand enthält nicht nur nur das breite Spektrum natürlicher mariner Bakterien aus dem Ozean, sondern auch zusätzliche, speziell selektierte Stämme mariner Bakterien.)
Und zuletzt natürlich der echte Frische Live Sand, denn man aber meist zum Animpfen des Bodengrundes benutzt.
Verwenden sollten wir aber kein Bodengrund aus dem Süsswasserbereich, da er für unsere Zwecke nicht geeignet ist.
Die Aufgabe des Bodengrundes besteht darin, sauerstoffbedürftigen (aeroben) Bakterien in den oberen Schichten und den ohne Sauerstoff (anaerob) lebenden Bakterien in den unteren Schichten zusätzlichen Siedlungsraum zu bieten.
Seit einiger Zeit wird verstärkt Lebender Sand ( Live Sand ) angeboten. Sand also, der bereits mit lebenden Bakterienkulturen angereichert ist.
Einige Fischarten ( z.B. Lippfische und diverse Grundeln ) oder Wirbellose ( zb im Sand lebende Schnecken ) benötigen sandigem Bodengrund, weil sie sich nachts eingraben und Ihre Nahrung durch Filtrierung des Bodens beziehen.
Auch einige niedere Tiere ( z.B. Anemonen und Zylinderrosen ) benötigen für ihr Wohlbefinden dickeren Bodengrund.
Damit der Sand uns nicht verbacken tut oder es zu Gammelstellen kommt, sollten wir in einer Sandzone auch Tiere einsetzen, die ihn Umschichten und ihn nicht nur Sauber, sondern auch locker halten. Z.B. Durch Grundeln, grabende Seesterne oder Schnecken, die im Sand leben.
Zu Punkt 2.
Wasserwechsel sollte eigendlich eher der Regel 1x die Woche mit 10% des Beckenvolumes gemacht werden,um teilweise vorhandene Nährstoffe aus dem Becken zu entfernen sowie Mineralien = Spurenelemente durch die Salze wieder ins Becken einzubringen,die durch den vorhandenen Besatz = Tiere verbraucht wurden.
In wie oft der Wasserwechsel jedoch nun gemacht werden muß,sollte jeder selber endscheiden unter der Berücksichtigung der Wasserwerte und auch des Besatzes.
Zu Punkt 3.
Die Strömung ist ein ebenfalls sehr wichtiger, oft unterschätzter Faktor.
Im natürlichen Korallenriff herrscht eine sehr starke Strömung, welche für viele Lebewesen LEBENSNOTWENDIG ist. Gerade die Korallen benötigen eine gute und angemessen kräftige Strömung um leben und wachsen zu können.
Mit der Strömung werden Nährstoffe herangetragen und Abfallstoffe von den Tierstöcken fortgespült.
Strömungen werden im Aquarium mit Strömungspumpen erzeugt.
Nur mal zb in meinem 45l Becken wird eine umwälzung von ca 1300 l/h durch einen Rucksackfilter sowie 2 Minipumpen geregelt,also wie Andre beschrieb,ca das 30fache des Beckenvolumes.
Zu Punkt 4.
Die Einlaufzeit ist ein nicht zu unterschätzender Faktor.
Einfahrphase,in dem unser Meerwasserbiotop verschiedene biologische prozesse durchlaufen wird und wichtig ist für ein später erfolgreich geführtes Nano/Mini/Riffaquarium und deren Biologischem Gleichgewicht.
Und dies ist nicht mit einer Woche abgetahn sondern richtet sich je nach Aquarium nach Wochen bis Monaten,da jedes System anders reagiert.
Meerwasser ist halt ein bissel komplexer als Süsswasser.
Zu Punkt 5.
Bei 15g/l wäre es eher ein Brackwasserbecken.
Die Dichte des Meerwassers
Damit es unseren salzigen Tieren gut geht, müssen wir nicht nur die Wasserwerte im Auge behalten, sondern auch den Salzgehalt des Wassers.
Wenn wir wissen wollen, wie viel Salz sich in unseren Meerwasser befindet, können wir es mit einigen Messgeräten nachmessen.
Eine Messgrösse ist die Salinität, eine andere die Spezifische Dichte.
Obwohl beide nicht genau das Gleiche bezeichnen, können Sie mit einer von beiden, den korrekten Salzgehalt im Aquarium bestimmen.
Die Spezifische Dichte sollte sich in einen Bereich von 1.021-1.024 bewegen.
Salinität.
Als Salinität [von lateinisch: salinitas] bezeichnet man (vereinfachend) den Salzgehalt eines Gewässers, Wasserkörpers bzw. Wassers.
Die Salinität bezieht sich auf die tatsächliche Konzentration von grösseren gelösten Ionen im Wasser und ist nicht temperaturabhängig. Sie bezeichnet den Gehalt an gelösten Salzen (in Promille) pro Kg Meerwasser.
Eine Salinität von 34-35 Promille ist ideal für Wirbellose. Fische können auch niedrigere Werte vertragen, wobei dies nicht Erstrebenswert ist.
In unseren Becken streben wir einen Salzgehalt (=eine Salinität) von 35 Promille an. Das entspricht exakt 35 Gramm Salz pro Kilo Wasser.
Eine Salinität von 35 Promille entspricht bei 25°C einer Dichte von 1,0233 bzw. einem Spezifischen Gewicht von 1,0264
Spezifische Dichte.
Die Spezifische Dichte misst das Verhältnis zwischen der Dichte von Meerwasser und der von reinen Wasser, in Abhängigkeit von der Temperatur.
Die Spezifische Dichte sollte Zwischen 1.021-1.024 betragen. Wichtiger ist aber, dass sie möglichst konstant gehalten wird. Auch noch so geringe Schwankungen können ihren Beckenbewohnern Probleme bereiten.
Aber wie kommt es zu solchen Schwankungen?.
Schwankungen im Salzgehalt werden Hauptsächlich Durch Verdunstung verursacht. Wenn Wasser durch Verdunstung entweicht, verbleiben die Salze im Beckenwasser, so das Salinität und Spezifische Dichte ansteigen.
Wir sollten also die Füllhöhe in unseren Becken im Auge behalten und die Verdunstung auffüllen mit Süsswasser. Ebenso können Salze an der Abdeckung und anderen Geräten auskristallisieren, was wiederum den Salzgehalt im Wasser verringert. Überprüfen sollten wir die Werte also regelmässig, z.B. mit einen Aräometer.
Zu Punkt 6.
Das Einsiedler sofort einziehen können,wäre mir eher etwas zu pauschal und in manchem Fällen auch etwas zu grob fahrlässig unter der Berücksichtigung,das es sich hier um Tiere handelt und nicht um ein Massenobjekt,das es in jeder Ecke zu kaufen gibt.
Sorry Andre,is jetzt nicht persönlich gegen dich gerrichtet,aber man ließt auch einiges wie,
Hilfe,meine Wirbellosen ( Einsiedler ) sterben,was kann ich tun.
"wie sind die werte"
Becken steht seit 2 Tagen,Werte habe ich noch nicht gemessen,brauch man ja auch nicht unbedingt in.......
Einsiedler,Schnecken und auch Krabben,Krebse zählen mit zu den Tieren,die eher etwas unverwüstlicher sind und mit jeder Bedingung klar kommen können,jedoch auch diese Tiere unterliegen den Naturgesetzen und auch wenn sie gepanzerte Tiere sind,hilft dieses nicht vor vergiftungen wie zb durch toxische Stoffe des Ammoniak sowie zu hohe Nitritwerte.
Während im Süßwasser Ammoniak überwiegend in der ungefährlicheren Form des Ammonium-Ions vorliegt, liegt es im Meerwasser-Aquarium aufgrund des hohen pH-Wertes überwiegend als Ammoniak vor.
Ammoniak kann während der Einfahrphase eines Aquariums in größeren Mengen auftreten. Das Aquarium darf erst besetzt werden, wenn der Ammoniak-Gehalt zuverlässig unter der Nachweisgrenze ist.
Der Abbau der Schadstoffe erfolgt in verschiedenen Stufen. Ammonium(NH4+) und Ammoniak(NH3) werden von aeroben Bakterienstämmen in Nitrit(NO2) und Nitrat(NO3) gewandelt. Von anaeroben Bakterienstämmen erfolgt dann die Umwandlung in Stickstoff und Sauerstoff(O2). Dies nennt man Nitrifikation.
Die Nitrifikation ist ein Teilprozess des Stickstoffkreislaufs in Ökosystemen. Das durch Destruenten aus abgestorbener Biomasse frei gesetzte Ammoniak bzw. Ammonium wird durch nitrifizierende Bakterien in zwei Schritten zu Nitrat oxidiert.
Im ersten Schritt nehmen Nitritbakterien (Nitrosofizierer, z. B. der Gattungen Nitrosomonas, Nitrosospira oder Nitrosococcus), aus der Umgebung Ammoniak auf und oxidieren es zu Nitrit-Ionen, die nach aussen abgegeben werden.
Im zweiten Schritt nehmen Nitratbakterien (Nitrifizierer, z. B. der Gattungen Nitrobacter, Nitrospira oder Nitrococcus), welche mit den Nitritbakterien vergesellschaftet auftreten, die Nitrit-Ionen auf und oxidieren diese zu Nitrat-Ionen.
Diese Art der Symbiose ist zwingend erforderlich, da das im ersten Schritt gebildete Nitrit in höheren Konzentrationen toxisch wirkt und zur Selbstvergiftung führen würde, wenn es nicht durch Nitrifizierer weiter oxidiert würde.
Ich persönlich würde dem Becken mindestens 1-2 Wochen geben,ehe die ersten Wirbellosen Tiere wie Einsiedler und Schnecken einziehen dürften unter berücksichtigung der ersten Wasserwerte mit einem optimalum an NH4 & NO2.
In 5 Fällen kann es gut gehen,im 6ten Fall aber auch zu Kosten der Tiere,gerade bei Einsteiger in die Meeresaquaristik,die sich mit der Materie noch nicht auskennen und evt kleinere Alarmzeichen des unwohlseins der Tiere im Meerwasser noch nicht richtig erkennen oder zu deuten wissen.
Ich hoffe,das ich jetzt niemanden zu nahe getreten bin,ist halt meine Meinung.