Zucht mit selektion?

[Martinaa]

Hallo

Ich muss da mal was Fragen weil es mich interessiert.
Ich habe ein sehr schönes Männchen (Red Devil) wirklich kräftige Farbe mit knallig gelben Augen. Mir ist schon aufgefallen das einige Weibchen nicht ganz so schön gefärbt sind oder sagen wir mal kräftig. Ich hab auch noch ein zweites Männchen was auch schön kräftig gefärbt ist aber eher blaue oder graue Augen hat.

Zucht heißt ja eigendlich immer gezielt ansetzten um schöne Tierre zu züchten. Gibt es bei Krabben in der Hinsicht Farbe Richtige Zuchten, ich meine ist es Sinnvoll zwei sehr schöne Tiere zu verpaaren, quasie, sie in einem eigenem Heim zu setzten und auf Nachwuchs hoffen oder ist es bei Krabben totaler Blödsinn?

Ich schwärm immer so von meinem einem Männchen, deshalb Frage ich. Wiederum finde ich das oft die Hochgezüchteten Tiere sehr anfällig auf Krankheiten oder sonstiges, sind.

LG
Martina

[Püffi]

Hallo Martina,

natürlich kannst Du auf Farbe züchten. Das geht bei Krabben genauso wie bei Garnelen oder allen anderen Tieren. Das mit der Hochzucht sehe ich erst in späteren Stadien kommen. Für so "unverzüchtete" ´Tiere wie Krabben sehe ich da noch keine Probleme.

[Ollie Mengedoht]

Generell wird es sicherlich genauso wie bei Garnelen funktionieren. Wir wollen hoffen, dass die erheblich längere Lebensdauer und Wachstumsrate jeden davon abhalten wird!

Das ist aber nur unsere persönliche Meinung.

[Martinaa]

Huhu

Ich selber bin kein Fan davon. Ich wollte auch meine Red Fire Sakura selektieren, letzendlich hab ich Red Fire und Sakura zusammen gehauen. Ich habe auch die Wildfarbige Red Fire Garnele die so gut wie gar keiner will weil sie nicht so schön Rot sind. Ich liebe auch die "Wilden"!

Was ich damit sagen will, ich liebe all meine Tiere und möchte später nur in der Hinsicht Zucht betreiben, falls man das überhaupt Zucht nennen kann, um viele Jungtiere hoch zu ziehen.

Ich bin etwas gegen Wildfänge, weil es mich immer wieder erschreckt wie viele Tiere dabei sterben nur damit eine Person ein Pärchen von dieser Krabbenart bekommt.

LG
Martina

[Ollie Mengedoht]

Ja, wir freuen uns aus dem Grund auch über jede Nachzucht, die wieder ein paar Wildfänge verhindert…

[Moni Rademacher]

natürlich kannst Du auf Farbe züchten. Das geht bei Krabben genauso wie bei Garnelen oder allen anderen Tieren.

*kopfschüttel* das halte ich – GLÜCKLICHERWEISE! – für ziemlich ausgeschlossen.
Krabben variieren ihrem Färbungsgrad enorm in Abhängigkeit zur Umgebung und/oder zum aktuellen Stimmungsbild. Und meines Erachtens sollten die krabbeneigenen Mechanismen die einzigen Aspekte sein, die das Aussehen der Tiere beeinflußen. Jegliche Manipulationsversuche um bestimmte Farbmerkmale zu stabiliieren – hoffe ich – werden nicht funktionieren!
Desweiteren speichern begattete Krabbenweibchen Spermapakete sehr lange und können mit einmal aufgenommenem Sperma mehrere Eipakete befruchten, so dass eine selektive Verpaarung nur schwerlich umgesetzt werden kann – die Geschlechtsreife tritt nämlich tatsächlich durchaus schon vor der Ausfärbung ein, insofern erfolgen Befruchtungen durchaus schon vor dem Stadium, in dem man den Grad der Ausfärbungsintensität erkennen kann.

Ich selber bin kein Fan davon.

Um so weniger verstehe ich dann, warum du nach der Selektionsmöglichkeit zur Farbstabilisierung fragst…
Wenn ich kein "Fan" von was bin, dann überlege ich doch gar nicht erst, ob ich es nicht vll. doch machen könnte…

[Martinaa]

Hallo Moni

Warum ich gefragt habe, weil ich es schon oft bei meinen Garnelen machen wollte, es aber nie getan habe, weil ich eben auch meine, für manche stink langweiligen Farblose Garnelen liebe, ich könnte sie einfach nicht abgeben oder das ständige umgesetzte, dass passt mir einfach nicht.

Deshalb Fragte ich nach. Ich find es sogar schön das nicht alle gleich aussehen, so kann ich sie wenigstens etwas unterscheiden. Man hat halt gewissen Tiere die man besonders gern hat, sei es wegen der Farbe oder sonst was.
Mein hübsches Männchen ist ein richtiger Matcho, so finde ich. Er wirkt so als würde er immer posen und die Ladys aufreißen wollen.

Ich würde nicht selektieren wollen, die Menschen greifen viel zu extrem in manchen Dingen ein!

LG
Martina

[Moni Rademacher]

Ich würde nicht selektieren wollen, die Menschen greifen viel zu extrem in manchen Dingen ein!

*nickt* sehe ich ähnlich! Tatsächlich ist ein Aspekt, der mich die Krabbenhaltung der Garnelen- und Krebshaltung vorziehen läßt der, dass man hier eben nicht im großen Stil mit Selektionszuchten an den Tieren rumpfuschen kann – mir krempeln sich die Zehennägel hoch wenn ich betrachte, wohin so mancher ursprünglich engagierter Hobbyhalter (insbesondere in der Garnelenhaltung) allzuschnell driftet. Da hat es mit dem Interesse an den Tieren als solches schon nach kurzer Zeit allzu oft leider kaum noch was zu tun, da stehen Punkte, Streifen und Pigmentintensität etc. viel weiter vorn im Fokus als das Interesse an dem Lebewesen – leider!
Ein Thema über das ich mich immer wieder aufregen kann…

[Garnelchen]

Da hat es mit dem Interesse an den Tieren als solches schon nach kurzer Zeit allzu oft leider kaum noch was zu tun, da stehen Punkte, Streifen und Pigmentintensität etc. viel weiter vorn im Fokus als das Interesse an dem Lebewesen – leider!
Ein Thema über das ich mich immer wieder aufregen kann…

Mops und Co. lässt grüssen !

[Püffi]

Die Frage war ja, ob es gehen würde. Ob es sinnvoll ist oder nicht, ist eine zweite Frage ;-)

Gehen wird es schon, denn die Arten entwickeln sich durch Evolution weiter. Die Evolution hat Darwin mit der "natürlichen Zuchtwahl" beschrieben. Das heißt der Druck der Umwelt auf die Krabben führt langfristig zu Anpassungen.

Wird die natürliche Zuchtwahl durch die menschliche Zuchtwahl ersetzt, so kann man versuchen Einfluss auf die äußere Gestalt zu nehmen.
Bei Krabben werden die beiden angesprochene Eigenschaften (variable Färbung nach Stimmung und Samenspeicherung) das erschweren.

Bei Garnelen funktioniert das sehr gut, da die Generationenfolge sehr schnell ist und die Nachkommen sehr zahlreich sind. Bei Krabben wird das schwieriger, da es einfach wesentlich länger dauert, bis die Nachkommen fortpflanzungsfähig und ausgefärbt sind.

Deswegen glaube ich nicht, dass es jemals zu ähnlichen Zuchtbestrebungen kommt wie bei den Garnelen^^

[Martinaa]

Hallo

Ich wollte nichts böses hervorrufen sondern wirklich nur wissen einfangen.

Ich liebe meine kleinen Teufels, sogar die haben die bei mir oft ein sehr schönes braun haben. Das einzige was ich auch vor habe, alle zwei Jahre ein zwei andere Krabben aus einem anderen Stamm mir dazu zu setzten. Das möchte ich einfach um frisch Blut zu bekommen auch wenn es vielleicht nicht sein muss, ich fühle mich besser wenn ich es mache.
Genauso wie bei meinen Garnelen

[Moni Rademacher]

Hallo Martina,
hat auch niemand so verstanden, dass du das "Böses" hervorrufen wolltest

@Püffi,
sehe ich nach wie vor ein wenig anders als du
Leg beispielsweise mal dies bei deiner Überlegung zugrunde:
http://g-o.de/wissen-aktuell-3272-2005-08-04.html
Da beißt du dir mit noch so ernsthaften Züchterambitionen schlicht die Zähne aus. Ist bei dieser Art sehr extrem ausgeprägt, aber ist sicherlich bei anderen Arten zumindest in geringerem Maße ebenfalls vorhanden. Wenn die nicht wollen, dann steuerst du auch als Züchter keine Verpaarung und infolgedessen auch keine selektionsbasierende Zucht.
Die Krabben wählen ihre geeigneten Partner, nicht die Halter. Klar mag es mal zu Verpaarungen zwischen extra ausgewählten Tieren kommen, aber das müsste man für eine Farbselektion bzw. die Stabilisierung der Farbmerkmale ja durch mehrere Generationen hinweg bewerkstelligen – was nach wie vor nicht aushebeln würde, dass die meisten Krabben ihre Farben mehr oder minder stark an die Umgebung anpassen (können) und ihre Färbung zudem stark vom "Stimmungsbild" abhängt.
Und wenn man also sicherstellen wollen würde, dass sich nur die Tiere miteinander verpaaren würden, die die Wunschfarbe in entsprechender Intensität aufweisen, dann müsste man quasi alle Tiere isoliert aufziehen, damit es nicht zu frühen unerwünschten Begattungen kommt – eben weil sich die Färbung bisweilen erst nach Erreichen der Geschlechtsreife, also Fortpflanzungsfähigkeit einstellt.
Und an dieser Stelle weiß man noch nicht mal, ob eine so absolute Isolation überhaupt zuließe, dass die Tiere wichtige Verhaltensweisen, Kommunikation etc erlernen/übernehmen können und ob sie infolgedessen überhaupt mit einem Artgenossen "richtig" umzugehen wissen. Der Paarungsakt ist von einer relativ intensiven Kommunikation begleitet, ich mutmaße, dass es zu ernsthaften Problemen kommen kann, wenn ein Tier diese Kommunikation nicht erlernen konnte.
Klar, wir wissen auch nicht, wieviel davon einfach so als quasi Grundbestückung bei jeder Krabbe vorhanden ist, aber wenn man Krabben in Hinblick auf Lernfähigkeit beobachtet, dann zeigt sich, dass vieles Lernverhalten ist. Dies alles ist natürlich im Bereich Vermutungen angesiedelt, aber eben Überlegungen, die sich für mich im Zusammenhang mit dem Thema ergeben.