Todesfälle nach Einzug

[Moni Rademacher]

Also ich sag mal so: Ob Salat wirklich so gesund ist, sei mal hingestellt – genau genommen hat Feldsalat (wie auch andere Blattsalate) ja kaum einen Nährwert und besteht zu über 94% aus Wasser. Was er aber kann ist: Stoffe speichern, die sich möglicherweise sehr schädigend auswirken können (und das gilt auch für sogenannte Bioprodukte), insofern raten wir gerade bei Wirbellosen von der Verfütterung aller Salate ab, die man nicht selber (frei von jeglichen schädigenden Stoffen) gezüchtet hat.

Zum "Fledderaspekt": :P isch hab ja noch gar nüscht gefleddert

[Wingis]

Tja, nun liegt die verbleibende Krabbe auch auf dem Rücken und mit Schaum vorm Mund im Becken. Verdammt!!! Mir ist gerade aufgefallen, dass auf allen Wurzeln grüne Schimmel/Pilz/Algenflecken aufgetaucht sind. Das darf doch nicht sein!!! Es sind Wurzelstücke (Moorkien und Mangrowen) aus drei verschiedenen Quellen. Was immer sie befällt, muss also aus dem Becken stammen. Es sind kleine fast Türkise Flecken, die sich sprenkelhaft über die Oberfläche verteilen. Unter Wasser scheint das Problem so nicht aufzutreten.

[Moni Rademacher]

*kopfschüttel* der Schimmel wird nicht für die Schädigung der Krabben verantwortlich sein, aber alles weist sehr eindeutig auf eine Vergiftung hin und die Warscheinlichkeit ist leider sehr hoch, dass der Kontakt zur Quelle innerhalb der letzten Tage erfolgt ist. Ich schrieb ja schon, dass du bitte mal mit Daphnia sicherheitshalber das Wasser testen solltest.
Wenn da keine Ursache liegt, dann müssen wir weitersuchen, aber nun wild in alle Richtungen gleichzeitig spekulieren bringt einfach keine verwertbaren Ergebnisse.

[Wingis]

Gerade kam noch ein Hinweis eines Bekannten. Er meint zu wissen, das mein "Bachwasser" eventuell sehr eisenhaltig ist. Kann das eine Rolle spielen? Sollte Krabbe drei die Nacht nicht überstehen, wovon ich leider nicht mehr ausgehe, werde ich mit allen Tests und Parametern das Becken auf Herz und Nieren überprüfen und anpassen. Melde mich dann wieder...

[Krabbert]

drücke dir die daumen! hoffe die krabbe schafft es.

[Moni Rademacher]

*kopfschüttel* ist leider nicht mit zu rechnen, dass die Krabbe überlebt, aber vll. ist das dann auch besser so. Wir können ja gar nicht erkennen, inwieweit so ein Tier möglicherweise nach dem Überleben einer Vergiftung trotzdem geschädigt sein mag und sich vll. rumquält, ohne dass es uns offensichtlich ist.
Ob Eisen sowas auslösen kann *schulternzuck* würde ich erstmal nicht annehmen, aber natürlich ist dies wiederum auch abhängig davon, wie hoch die Belastung ist und woraus sie überhaupt resultiert.

Nu muss ich aber tatsächlich nochmal nachfragen: Du hast weiter oben geschrieben, in dem Bach würden Krebse leben –sagt man oder hast du jüngst selber dort gesehen?

[Wingis]

Ich habe dort schon gelegentlich welche gesehen und ein Förster hat mir das kürzlich auch bestätigt. Ich weiß das unsere ganze Region hier damit zu kämpfen hat, dass ausgekostete Aquarienkrebsarten die einheimischen verdrängen...

Krass ist für mich, dass bei allen drei Krabben immer nach der übelsten Phase (schäumen, auf dem Rücken rumliegen, etc. Immer eine Phase folgt, in der sie wieder völlig munter umherklettern, fressen und eben Krabbendinge tun, bevor sie dann versterben. So hat auch Nr. 3 nach ihrem "Anfall" heute Abend jetzt wieder einen richtigen Energieschub bekommen. Ich hoffe ja, das der Wasserwechsel heute morgen noch irgendwas gebracht hat...

[Wingis]

Für alle, die mir hier mit Rat und Tat zur Seite standen und die Daumen gedrückt haben: Kleiner Zwischenstand - Ahab lebt immer noch und macht heute sogar einen richtig guten Eindruck. Vielleicht schafft Sie's ja doch noch. Werde dennoch jetzt über das Wochenende weitere Tests durchführen und frühestens in 10 Tagen über einen weiteren Besatz nachdenken!

[Wingis]

Erneutes Update: Ahab ist scheinbar vollständig genesen. Sie ist so flink wie zu Beginn und leider auch wieder eben so scheu... Ich fürchte dass mich mein Stückchen Salat tatsächlich zwei Krabben gekostet hat.

[kape]

seh es positiv

du hast einen möglichen Grund - es kann daran gelegen haben-
wichtiger ist - das Becken läuft stabil (bisher) und einem Neubesatz steht nix im Wege

[Wingis]

Habe heute meinen guten Vorsatz über Bord geworfen. Wollte ja eigentlich mindestens 10 Tage warten, bis Worte wie "Neubesatz" über meine Lippen kommen, aber dann trieben mich Neugier und Futterbeschaffung in meine Zoohandlung. Natürlich konnte ich nicht dort sein, ohne einen Blick auf die Krabben zu werfen. Was soll ich sagen: In dem - noch vor einer Woche völlig überfüllten Becken saßen noch ganze vier Tiere. Wobei "ganze" ein großes Wort für den Zustand der Krabbler war. Selbst bei gigantischen Verkaufszahlen war mir klar, dass wohl ein Grossteil der Krabben Opfer der besserwisserisch "artgerechten Haltung" genannten Zustände geworden waren. Ein Tier ohne Scheren schleppte sich auf zwei verbleibenden Beinen (unglücklicher Weise beide auf der gleichen Körperseite) durch den Kies. Der ganze Bodengrund war übersäät von
Kampfspuren. Mir fiel nur ein Weibchen auf, das schon recht groß war, alle Scheren und Beine hatte und sehr aufmerksam durch das Becken wuselte. Etwa eine halbe Stunde beobachtete ich die Gruppe und besonders das Weibchen und dann dachte ich mir. "Ahab scheint wieder fit, den Dauphnientest hat Dein Aquarienwasser bestanden, warum also nicht?" Gesagt getan. Der - völlig
mit dem Thema "Geschlechterbestimmung" überforderten - Fachkraft teilte ich meine Entscheidung mit. Als ich ihr dann jedoch die Geschlechter erklärte, besondere Wünsche für den Transport äußerte und zum Abschluss auch noch erneut auf die falsche Haltung im reinen Wasserbecken ohne Landteil hinwies, stieg ich deutlich sichtbar in ihre persönliche Liste der 100 Menschen, welche sie am meisten hasst, auf. Davon unbeeindruckt ging es schnell heim und "Pia" durfte rein in ihr neues zuhause. Ich muß gestehen: alles was mir die beiden seitdem an krabbischen Sozialverhalten präsentiert haben, hat mich für die schlimmen ersten Tage mit meinen Schützlingen mehr als entschädigt. Ich hatte schon Bedenken, der kleineren, neulich noch soo kranken, den überlebenden Sieger der Zoohandlungskeilerei als Nachbar auf's Auge zu drücken. Aber weit gefehlt: Während Ahab sich vorbildlich in Sachen Integration von Zuwanderern zeigte und vorsichtig zur Begrüßung schreiten wollte, bekam die neue erstmal Panik und floh quer durch das Becken. Seitdem versucht sich Ahab in diversen, äußerst zurückhaltenden Begrüssungsriten, die jedoch spätestens beim unterschreiten des "zwei-Scherenlängen-Sicherheitsabstands" vom Neuankömmling durch Flucht abgebrochen werden. Ich bin zuversichtlich, dass die neue bald überzeugt ist, das Man ihr nicht überall an den Panzer will und ruhiger wird. Auf jeden Fall ist Ahab munterer denn je... Frisst, wühlt, klettert. Alles Bestens!!!

[Püffi]

Schön

Ich drück die Daumen, das es so bleibt!

[Moni Rademacher]

Klingt doch sehr erfreulich – also deine Beschreibung deines Beckeninnenlebens. Weniger erfreulich das, was du aus dem Laden schilderst – aber leider eine immer wieder wahrnembare Realität in derzeit noch viel zu vielen "Fachgeschäften".

[Krabbenflo]

Hallo alle zusammen,

Hab hier noch ne ganz generelle Frage zu Mangrovenkraben.
eigentlich eher Zwei!

Ich hab zwei Männchen und vier Weibchen in nem Ein-Meter-Terra-Aquarium.
Die beiden Männchen haben sich am Anfang etwas gezofft aber dann ging´s jetzt zwei Monate später fangen sie wieder an und des sehr heftig! Der eine hat sich gehäutet und ist dem entsprechend größer und viel bunter und jagt den anderen die ganze zeit! DEr hat schon ne Schere und ein Bein verloren und wirkt recht geschafft!
Soll ich die trennen oder gibt sich des wieder?

Und noch ne Frage: Als Kalkquelle hab ich ne Sepia-schale drin. Soll ich die zerbrösel oder an einem Stück lassen?

Danke für die Info´s vorab.

Und nen schönen Advent euch allen!

[Moni Rademacher]

Hallo Flo,
bitte stell nochmal ein Bild deines Beckens ein, so dass man sich die Inneneinrichtung besser vergegenwärtigen kann. Sie ist nämlich in hohem Grade ausschlaggebend, ob du die Tiere trennen musst oder ob es ggf. reicht, wenn du ein zwei Dinge im becken optimierst.

Zum Sepiaschulp: Würde ich für Pseudosesarma in grobe Stückchen brechen (etwa 2 x 2 cm) und dann pro Krabbe jeweils ein Stück Sepia an LAnd und je eines pro Tier im Wasser plazieren.

[Krabbenflo]

Danke für die Antwort werd´s mal versuchen.

Generell hab ich des mit ner eingeklebten Scheibe ein drittel (Wasser) zwei Drittel Land getrennt. DEr Landteil besteht aus ner Mischung sand und Terrarienerde und so nem großen Kalkstein mit Löchern. An Pflanzen sind da Efeutute, Bambus, Grünlilie, Farn und Moos aus dem Wald inklusive eichen und ahornlaub drin!

[kape]

Hallo Flo

klingt schon mal ganz gut -
aber ein Bild sagt mehr als tausend Worte-
weil dort dieht man die Zahl der Verstecke - die Struktur und die Wasserausstiege
also wenn möglich noch ein Bild einstellen

[Wingis]

Noch eine Frage im Zusammenhang mit meiner Pflanzenwässerung: Habe heute zwei Landpflanzen gekauft. Efeutute und ne kleine Ficus- Art. Im Erdreich des Ficus steckten ganz viele weiße Steinchen, die ich nicht ganz einordnen kann. Ist das evtl. Dünger??? Kann ich eine so verseuchte Pflanze dann überhaupt krabbentauglich bekommen???

Bin gespannt, ob und wie die Pflanzen die Wässerung überstehen. Werde aber nicht noch einmal verseuchtes Grünzeug im Becken riskieren. Bisher beide Tiere wohlauf, wobei "die Neue" etwas ruhiger und gemächlicher drauf ist, als mein Käpt'n Ahab! Hoffe, das ist kein schlechtes Zeichen, denn so fing es bei den anderen ja auch an...

[kape]

immer -
aber eben -
alles Substrat entfernen und gut Wässern

[Moni Rademacher]

Deine Pflanze wird die Wässerung überstehen, wenn du nach Entfernen allen Pflanzsubstrates nicht die komplette Pflanze tauchst, sondern lediglich den kompletten Wurzelballen in ein Gefäß mit ausreichend viel Wasser stellst ( dürfen gerne 2 bis 3 L Wasser bei einer Pflanze sein, mindestens aber 1 L!
Hier würde ich aber eine längere Wässerungszeit zu grunde legen, also 2 Wochen als Minimum bei täglichem (100%igen) Wasseraustausch. Wichtig ist, dass die Pflanzen während der Wässerungsphase ausreichens beleuchtet werden, also mindestens 5 Stunden Licht drüberhängen.

[Wingis]

Erneute Sorgen: jetzt scheint mein Becken soweit zu laufen, jetzt machen mir die Krabben selbst Sorgen. Die im Becken ältere Ahab jagt die neu hinzugekommene Pia durch das ganze Terrarium. Ich bin mir aber mittlerweile wirklich sehr sicher, dass es sich bei beiden Tieren um Weibchen handelt. Warum sollten sie sowas tun. Pia hat durch diese Verfolgungen bereits ein Bein verloren. Was soll ich jetzt tun? Ich habe auch entdeckt, dass sich Ahab unter Wasser eine Art Krater aus Sand vor ihrem Lieblingsversteck gebuddelt hat, auf dem sie nun oft hockt. Ich mache mir langsam Sorgen. Das Verhalten würde ja eher zu Männchen passen und für die wäre die noch nicht fertige Aufteilung des Beckens sicher ungeeignet. Gibt es noch weitere Hinweise zur Geschlechterbestimmung, die mir weiterhelfen könnten? Meiner Meinung nach haben beide sehr breite Bauchklappen und eher kleinere, paarige Scheren.

[Moni Rademacher]

HAst du die Möglichkeit Fotos der Krabben zu machen, und sie hier einzustellen? Sofern ja, dann mache bitte Fotos der Bauchansicht. So oder so aber kann es durchaus sein, dass auch Weibchen ein deutlich sichtbares Revierverhalten zeigen. Gerade bei trächtigen Weibchen kann man es am besten beobachten – jedoch auch ohne Trächtigkeit ist es keineswegs ungewöhnlich. Und Weibchen verteidigen ihr gewähltes Revier teils wesentlich ausdauernder und vehementer als manches Männchen.
Auch ein Foto des Haltungsbecken wäre hilfreich – oder hast du hier im Forum schon eines wo eingestellt?

Als erste Maßnahme/bzw Versuch die Situation zu entschärfen würde ich empfehlen, dass du die Tiere zunächst trennst, indem du das aggressive Tier aus dem Becken nimmst. Dann bitte die Inneneinrichtung wie Korkröhren oder andere Verstecke, oder Pflanzen oder was auch immer umräumen. Die Umgestaltung muss so geartet sein, dass sich das Gesamtbild im Becken (auch aus Sicht der Bewohner) offensichtlich ändert und auch, dass dabei bisher angelegte Verstecke, Gänge und Bauten komplett eingeebnet werden. Ist dies erfolgt, dann lasse zunächst das neu zugekommene Tier einen Prüfgang im Becken machen und warte, bis dass es sich für einen vorläufigen Aufenthaltsort entscheidet. Dann kannst du deine kleine Kampfkrabbe dazu setzen und dann mal unter Beobachtung abwarten, wie sich die Stimmung unter den Scherenträgern dann entwickelt.

[Wingis]

Danke für die schnelle Antwort.

Leider habe ich gerade keine Möglichkeit, den kleinen Unruhestifter zu separieren - wüsste nicht, wohin mit ihm.

Eine Bauchansicht zu fotografieren ist mir bisher noch nicht gelungen... ich werd's aber weiter versuchen...

hier ein Bild vom Unruhestifter...
   


... und vom Becken -
   


wobei die Skizze wahrscheinlich mehr Überblick verschafft...
   

[Moni Rademacher]

Ach ja, das hatte ich ja schon mal gesehen, das Becken – nu erinnere ich mich wieder.
Das mit dem Separieren sollte dir durchaus möglich sein, Wir reden ja hier nicht von einer länger andauernden Einzelhaft, sondern von etwa 2 Tagen zwischenparken und da reicht ein ganz simpler 10 L Eimer, den du ggf. auch mit etwas abdecken kannst. Etwas Bodengrund und ein wenig Wasser aus dem Becken rein, eine Wurzel oder Stein, die/der über die Wasseroberfläche hinausragt zum draufhocken und gut ist es. Es reicht eine Wasserstandshöhe von etwa 5 cm.

Unabhängig von deinen derzeit eingeschränkten Platzbedingungen sollte dich das nicht daran hindern, den Tieren im Becken ausreichend Versteckmöglichkeiten zu bieten – die sehe ich zumindest im Landbereich derzeit nicht. Da ist soviel offener Raum, dass es nicht weiter verwunderlich ist, wenn die Krabben sich in die Scheren bekommen. Wenn der Landteil so "zugepackt" wird, dass du die Tiere nimmer auf den ersten Blick sehen kannst, sprich diverse Verstecke dort rumliegen/stehen, dass alles etwas verschachtelter ist, dann können die Krabben sich auch besser aus dem Weg gehen und sich unbeobachtet fühlen – nicht vorrangig von dir als Halter, sondern vielmehr von ihren Mitbewohnern. Dies sollte zum sowohl den Stressfaktor als auch das Aggressionspotential ein wenig senken können.

[Wingis]

Soweit so gut,

nur nutzen die Tiere den Landteil noch überhaupt nicht. Sitzen höchstens mal auf einer der Wurzeln herum. Und die Pflanzen für die Gestaltung des Landbereichs sind noch in der beschriebenen Wässerung. Unter Wasser haben beide Ihre Verstecke - da sehe ich keine Probleme, sie haben die Fläche etwa zur Hälfte unter einander aufgeteilt. Nur spazieren Sie den Tag über im Becken umher und dabei geht Ahab immer wieder auf die andere los.

Ich soll eine Krabbe vorrübergehend in ein 10l - Eimer verfrachten? Das wird viel zu kalt da drin! Und ich habe keinen zweiten Heizstab vor Ort...

Hier ist tiefster Winter, da wird die Raumtemperatur kaum ausreichen, um noch einen Eimer voll Krabbe zu heizen.

Aber vielleicht wirds für eine kurze Trennung zur empfohlenen Umstrukturierung des Beckens ausreichen.

Das Problem ist, das die Wurzeln zwecks Schimmelbehandlung gerade noch im Salz liegen und ich daher wenig Möglichkeiten habe, gerade auf die schnelle Deko-Materialien für weitere Verstecke aufzutreiben. Aber ich schau, was ich tun kann... Hauptsache, da kehrt bald ein wenig Ruhe ein!