Wednesday, 29. October 2008, 21:04
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Wednesday, 29. October 2008, 22:29 von Ollie Mengedoht.)
Hallo Kinners
Weltexklusiv dürfen wir hier mit großer Freude (und um ganz ehrlich zu sein, auch mit gewissem Stolz) verkünden, dass die Mandarinkrabbe identifiziert ist. Und ja, sie unterscheidet sich von Geosesarma krathing (allerdings ist das nahezu nur makroskopisch zu erkennen). Es handelt sich bei der "Mandarinkrabbe" um die 1995 von Peter K.L. Ng und Cheryl G.S. Tan erstbeschriebene Art Geosesarma notophorum.
Es ist die einzig bisher bekannte Krabbenart, die ihre Brut für zwei bis drei Tage nach dem Schlupf auf dem Rückenpanzer herumträgt. Mit Püffis Hilfe gelangten wir an diese Erstbeschreibung dieser Krabbe von Pulau Lingga, einer Insel östlich von Sumatra (Indonesien), und konnten in zwei Tagen der Untersuchungen, Vergleiche und Analysen unsere "neuen" Exemplare als Vertreter dieser Art bestimmen. Etliche Makrofotos, Krabbenbeschau an einem geduldigen Männchen *g*, immer wieder lesen und vergleichen waren dafür nötig – und beinahe wäre das Mikroskop zum Einsatz gekommen, nur der Einsatz einer Zehnfach-Lupe machte das letztlich doch noch unnötig.
Die Unterschiede zu G. krathing sind allerdings sehr marginal und mit bloßem Auge nicht bzw. kaum zu erkennen. Das einzige, was man gerade so noch oder an Makrofotos erkennen kann, sind die größeren Augen der G. notophorum, sie ragen nach außen über den Exorbitalzahn hinaus (und zwar deutlich stärker als bei G. krathing). Das verleiht ihnen wohl ein etwas babyhafteres Aussehen, das man "gefühlsmäßig" erkennen kann.
Carapax und Schreitbeine beider Arten sind identisch, auch die Scheren sind so gut wie identisch (es scheint lediglich so, dass die Finger im geschlossenen Zustand bei G. notophorum eine etwas größere Lücke zwischeneinander lassen, aber da bin ich mir noch nicht 100%ig sicher). Auch die Färbung ist nahezu identisch (und zudem sehr beleuchtungsabhängig) – im Allgemeinen kann man hier höchstens sagen, dass G. notophorum hellere/rötlichere Beine hat als G. krathing. Auch die Augenfarbe ist bei beiden normalerweise leuchtend grün, bisweilen gelblich-grün und bei einzelnen Exemplaren gelb. Bei G. krathing scheint manchmal das schwarze "Muster" in den Augen anders zu sein als bei G. notophorum, jedoch scheint dies mehr an Reflexionen und Lichtverhältnissen zu liegen.
Der morphologische Hauptunterschied (die Gonopoden konnte ich leider bei beiden Arten noch nicht untersuchen) ist auf dem Ischium ("obere Hälfte") des dritten Maxillipeden zu entdecken. G. krathing hat hier eine Furche, die G. notophorum nicht hat. Um das zu erkennen, reichen selbst gute Makrofotos nicht immer aus, ich habe es erst an toten Exemplaren mit einer Zehnfach-Lupe sehen können (siehe Foto unten).
Übrigens: Floras Exemplare waren G. krathing (das war jetzt fix zu erkennen, nachdem ich einmal wusste, wonach ich suchen musste).
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G. krathing zeigt eine Furche (auf der rechten Seite grün eingefärbt) auf dem Ischium des dritten Maxillipeden, die G. notophorum nicht aufweist. FOTO: Chris Lukhaup/Crusta10
Weltexklusiv dürfen wir hier mit großer Freude (und um ganz ehrlich zu sein, auch mit gewissem Stolz) verkünden, dass die Mandarinkrabbe identifiziert ist. Und ja, sie unterscheidet sich von Geosesarma krathing (allerdings ist das nahezu nur makroskopisch zu erkennen). Es handelt sich bei der "Mandarinkrabbe" um die 1995 von Peter K.L. Ng und Cheryl G.S. Tan erstbeschriebene Art Geosesarma notophorum.
Es ist die einzig bisher bekannte Krabbenart, die ihre Brut für zwei bis drei Tage nach dem Schlupf auf dem Rückenpanzer herumträgt. Mit Püffis Hilfe gelangten wir an diese Erstbeschreibung dieser Krabbe von Pulau Lingga, einer Insel östlich von Sumatra (Indonesien), und konnten in zwei Tagen der Untersuchungen, Vergleiche und Analysen unsere "neuen" Exemplare als Vertreter dieser Art bestimmen. Etliche Makrofotos, Krabbenbeschau an einem geduldigen Männchen *g*, immer wieder lesen und vergleichen waren dafür nötig – und beinahe wäre das Mikroskop zum Einsatz gekommen, nur der Einsatz einer Zehnfach-Lupe machte das letztlich doch noch unnötig.
Die Unterschiede zu G. krathing sind allerdings sehr marginal und mit bloßem Auge nicht bzw. kaum zu erkennen. Das einzige, was man gerade so noch oder an Makrofotos erkennen kann, sind die größeren Augen der G. notophorum, sie ragen nach außen über den Exorbitalzahn hinaus (und zwar deutlich stärker als bei G. krathing). Das verleiht ihnen wohl ein etwas babyhafteres Aussehen, das man "gefühlsmäßig" erkennen kann.
Carapax und Schreitbeine beider Arten sind identisch, auch die Scheren sind so gut wie identisch (es scheint lediglich so, dass die Finger im geschlossenen Zustand bei G. notophorum eine etwas größere Lücke zwischeneinander lassen, aber da bin ich mir noch nicht 100%ig sicher). Auch die Färbung ist nahezu identisch (und zudem sehr beleuchtungsabhängig) – im Allgemeinen kann man hier höchstens sagen, dass G. notophorum hellere/rötlichere Beine hat als G. krathing. Auch die Augenfarbe ist bei beiden normalerweise leuchtend grün, bisweilen gelblich-grün und bei einzelnen Exemplaren gelb. Bei G. krathing scheint manchmal das schwarze "Muster" in den Augen anders zu sein als bei G. notophorum, jedoch scheint dies mehr an Reflexionen und Lichtverhältnissen zu liegen.
Der morphologische Hauptunterschied (die Gonopoden konnte ich leider bei beiden Arten noch nicht untersuchen) ist auf dem Ischium ("obere Hälfte") des dritten Maxillipeden zu entdecken. G. krathing hat hier eine Furche, die G. notophorum nicht hat. Um das zu erkennen, reichen selbst gute Makrofotos nicht immer aus, ich habe es erst an toten Exemplaren mit einer Zehnfach-Lupe sehen können (siehe Foto unten).
Übrigens: Floras Exemplare waren G. krathing (das war jetzt fix zu erkennen, nachdem ich einmal wusste, wonach ich suchen musste).
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G. krathing zeigt eine Furche (auf der rechten Seite grün eingefärbt) auf dem Ischium des dritten Maxillipeden, die G. notophorum nicht aufweist. FOTO: Chris Lukhaup/Crusta10