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Wednesday, 14. October 2009, 19:00
Hallo zusammen,
leider ist meine Zeit eher knapp und ich kann nicht regelmäßig in Foren mitlesen und etwas schreiben. Aber nachdem ich das hier fand, will ich kurz etwas schreiben.
Spalacomimus liberiana habe ich ca. 1997 bei einem Amerikaner in Hamm gefunden; 2 adulte Weibchen für ich meine 50,- oder 60,- DM was damals für mich unglaublich viel Geld war (Studium). Ich kannte die Tiere nur in kleiner von Fotos aus Bildbänden. Über die Biologie wusste ich damals gerade garnichts und Datenbanken und das Ganze www war bei weitem noch nichts so voll mit Infos, auch wissenschaftlichen Sachen. Jedenfalls verstarben die Tiere damals ohne dass ich sie beim Eier ablegen beobachten konnte. Und ich hatte mir natürlich alle möglichen weitere Bücher zu denen, die ich schon hatte, über afrikanische Insekten besorgt aber natürlich auch darin nichts Neues gefunden. Die Tiere sind im südlichen Afrika als armoured ground crickets bekannt und fressen dort auch Mais. Manchmal treten sie massenhaft auf und werden dann zu tausenden auf Straßen überfahren. Dann fressen sie auch ihre toten Artgenossen.
Einige Jahre später freute ich mir ein Bein aus, als Herwig Kahlenberg dann wieder genauso große Tiere und weitere Hetrodinae hatte. Ich kaufte einen ordentlichen Schwung, gestaltete ein Extra-Terrarium und es dauerte nicht lang, da erwischte ich die Tiere auch bei der Eiablage. Ich hielt sie eher trocken und fütterte Grillen, Zophobas, viel Obst, Gemüse und Flockenfischfutter. Nach der Eiablage ließ ich die Gelege im Terrarium und ließ es zunächst auch wieder eher trocken. Nach einigen Monaten simulierte ich eine Regenzeit und begoß/besprühte das Substrat täglich. Im Terrarium war eine Backofenglühbirne 12 Stunden täglich an. In Verbindung mit den normalen Leuchten dürften es schon mollige 30° Celsius gewesen sein. Da ich mal wieder vielfältig im Streß war und irgendwie garnicht richtig mit Erfolg gerechnet habe, habe ich Volltrottel alle Daten festgehalten. Aber den Tipp, den ich immer wieder gebe, gebe ich gerne nochmal hier: Früher habe ich mir einen Klimaatlas mit weltweiten Daten zu allem gekauft Niederschlag, Temperaturverläufe übers Jahr, usw. (auch noch für relativ viel Geld); heute findet man ja alles praktisch online. Damit schaut man dann möglichst dicht bei dem Herkunftsgebiet der Tiere nach und imitiert dann diese Bedingungen. Auch Vegation, manchmal original-Pflanzen, Gesteine und Sand aus der entsprechenden Gegend hole ich dann ins Terrarium. Auch Hinweise auf solche Sachen kann man heute im Internet finden (Fotos aus dem Verbreitungsgebiet der Tiere). Die Daten für Nigeria, Liberia, usw. weiß ich nicht mehr aus dem Kopf, aber z.B. für Ostaffrika weiß ch eben, dass es eine große und eine kleine regenzeit gibt und das muss man dann eben versuchen nachzumachen. Ostafrika (Kenia) z.B. ist für mich am einfachsten und anschaulichsten , weil ich schon dort war und ein paar verschiedene Lebensräume gesehen habe.
Aus Zeitmangel habe ich dann die geschlüpften Tiere auch nicht vereinzelt, was man auf alle Fälle machen sollte. Sie wurden zwar immer größer aber auch immer weniger (am Anfang ca. 15 geschlüpfte Tiere). Spätestens wenn sich jemand gerade häutet, hat jemand anderes just Hunger.........Zum Schluß habe ich dann das letzte Tier zu Marion Meixner ans Naturkundemuseum in Chemnitz geschickt, weil diese auch gerade ihr Glück probierte und mich angeschrieben hatte.
Vor ein paar Monaten habe ich dann nochmal einen Schwung Tiere bekommen, deren Eier ich noch in einem anderen Behälter inkubiere. Ob daraus was wird, weiß ich natürlich nicht. Das merkwüdige daran ist aber, dass diesmal ein Freund die tiere mit Tieren alle aus Tansania bekommen hat. Aber eigentlich kann das bei Spalacomimus liberiana nicht hinkommen, die kommen eigentlich von der "anderen Seite" von Afrika. Ich versuche die letzten Tiere jedoch noch von einem echten Ensifera-Experten bestimmt zu bekommen; es gibt aus der Gattung doch mehrere Arten.
Wie Herwig auf die 12 Monate kam, weiß ich nicht genau. Ich glaube nicht, dass es solange war. Aber aus gegebenem Anlass werde ich nun rekonstruieren, was ich nochmal auf die Reihe bekomme. Zuletzt hatte er auf einer Börse jedenfalls recht kleine Tiere von S.l. dabei; ich werde ihn nochmal fragen; vielleicht hat es bei ihm oder jemand befreundetem doch auch geklappt. So einfach von der Hand weisen will ich das nicht.
Das in aller Kürze zu Spalacomimus cf. liberiana. Mit Heike habe ich mich inzwischen kurz geschlossen und wir werden wohl ein EEP für diverse Hüpfer starten.................
Viele Grüße
Timm
leider ist meine Zeit eher knapp und ich kann nicht regelmäßig in Foren mitlesen und etwas schreiben. Aber nachdem ich das hier fand, will ich kurz etwas schreiben.
Spalacomimus liberiana habe ich ca. 1997 bei einem Amerikaner in Hamm gefunden; 2 adulte Weibchen für ich meine 50,- oder 60,- DM was damals für mich unglaublich viel Geld war (Studium). Ich kannte die Tiere nur in kleiner von Fotos aus Bildbänden. Über die Biologie wusste ich damals gerade garnichts und Datenbanken und das Ganze www war bei weitem noch nichts so voll mit Infos, auch wissenschaftlichen Sachen. Jedenfalls verstarben die Tiere damals ohne dass ich sie beim Eier ablegen beobachten konnte. Und ich hatte mir natürlich alle möglichen weitere Bücher zu denen, die ich schon hatte, über afrikanische Insekten besorgt aber natürlich auch darin nichts Neues gefunden. Die Tiere sind im südlichen Afrika als armoured ground crickets bekannt und fressen dort auch Mais. Manchmal treten sie massenhaft auf und werden dann zu tausenden auf Straßen überfahren. Dann fressen sie auch ihre toten Artgenossen.
Einige Jahre später freute ich mir ein Bein aus, als Herwig Kahlenberg dann wieder genauso große Tiere und weitere Hetrodinae hatte. Ich kaufte einen ordentlichen Schwung, gestaltete ein Extra-Terrarium und es dauerte nicht lang, da erwischte ich die Tiere auch bei der Eiablage. Ich hielt sie eher trocken und fütterte Grillen, Zophobas, viel Obst, Gemüse und Flockenfischfutter. Nach der Eiablage ließ ich die Gelege im Terrarium und ließ es zunächst auch wieder eher trocken. Nach einigen Monaten simulierte ich eine Regenzeit und begoß/besprühte das Substrat täglich. Im Terrarium war eine Backofenglühbirne 12 Stunden täglich an. In Verbindung mit den normalen Leuchten dürften es schon mollige 30° Celsius gewesen sein. Da ich mal wieder vielfältig im Streß war und irgendwie garnicht richtig mit Erfolg gerechnet habe, habe ich Volltrottel alle Daten festgehalten. Aber den Tipp, den ich immer wieder gebe, gebe ich gerne nochmal hier: Früher habe ich mir einen Klimaatlas mit weltweiten Daten zu allem gekauft Niederschlag, Temperaturverläufe übers Jahr, usw. (auch noch für relativ viel Geld); heute findet man ja alles praktisch online. Damit schaut man dann möglichst dicht bei dem Herkunftsgebiet der Tiere nach und imitiert dann diese Bedingungen. Auch Vegation, manchmal original-Pflanzen, Gesteine und Sand aus der entsprechenden Gegend hole ich dann ins Terrarium. Auch Hinweise auf solche Sachen kann man heute im Internet finden (Fotos aus dem Verbreitungsgebiet der Tiere). Die Daten für Nigeria, Liberia, usw. weiß ich nicht mehr aus dem Kopf, aber z.B. für Ostaffrika weiß ch eben, dass es eine große und eine kleine regenzeit gibt und das muss man dann eben versuchen nachzumachen. Ostafrika (Kenia) z.B. ist für mich am einfachsten und anschaulichsten , weil ich schon dort war und ein paar verschiedene Lebensräume gesehen habe.
Aus Zeitmangel habe ich dann die geschlüpften Tiere auch nicht vereinzelt, was man auf alle Fälle machen sollte. Sie wurden zwar immer größer aber auch immer weniger (am Anfang ca. 15 geschlüpfte Tiere). Spätestens wenn sich jemand gerade häutet, hat jemand anderes just Hunger.........Zum Schluß habe ich dann das letzte Tier zu Marion Meixner ans Naturkundemuseum in Chemnitz geschickt, weil diese auch gerade ihr Glück probierte und mich angeschrieben hatte.
Vor ein paar Monaten habe ich dann nochmal einen Schwung Tiere bekommen, deren Eier ich noch in einem anderen Behälter inkubiere. Ob daraus was wird, weiß ich natürlich nicht. Das merkwüdige daran ist aber, dass diesmal ein Freund die tiere mit Tieren alle aus Tansania bekommen hat. Aber eigentlich kann das bei Spalacomimus liberiana nicht hinkommen, die kommen eigentlich von der "anderen Seite" von Afrika. Ich versuche die letzten Tiere jedoch noch von einem echten Ensifera-Experten bestimmt zu bekommen; es gibt aus der Gattung doch mehrere Arten.
Wie Herwig auf die 12 Monate kam, weiß ich nicht genau. Ich glaube nicht, dass es solange war. Aber aus gegebenem Anlass werde ich nun rekonstruieren, was ich nochmal auf die Reihe bekomme. Zuletzt hatte er auf einer Börse jedenfalls recht kleine Tiere von S.l. dabei; ich werde ihn nochmal fragen; vielleicht hat es bei ihm oder jemand befreundetem doch auch geklappt. So einfach von der Hand weisen will ich das nicht.
Das in aller Kürze zu Spalacomimus cf. liberiana. Mit Heike habe ich mich inzwischen kurz geschlossen und wir werden wohl ein EEP für diverse Hüpfer starten.................
Viele Grüße
Timm