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Lila Krabben aquatisch lebend
#1
Hallo,
bin nicht ganz sicher, ob ich hier im richtigen Forenteil poste, denn ich habe keine dieser Krabben, ich befinde mich sozusagen im Info-Suchestadium.
Es geht um folgendes, in diversen online-shops sind lila farbene Krabben, die fast ausschließlich im Wassre leben, zu finden und ich habe mich schon hier durch das Forum gewühlt und bin auch total fasziniert von Momolines Lila Krabbendame (R.I.P.) und da war die Artzuordnung ja auch nicht so leicht. Im net finde ich nun einerseits die Syntripsa matannensis und aber auch die Parathelphusa sp. und teils sogar für die gleiche Krabbe benutzt (Überschrift die eine, Fotobezeichnung die andere) und dann taucht da noch die "kirschrote Towutikrabbe" auf, in einem Shop, der schon mal die violette Matanokrabbe hatte. Derzeit scheinen die angebotenen Tiere ja noch recht klein, habe aber ältere Posts im Net gefunden, da hatte schon mal ein Shop größere Tiere in lila (sorry, link läd lange http://crusta.de/krabben/matano-riesenkr...ensis_2972 ) ich bin völlig im Bann, ein Traum!
Letztendlich scheinen die Wasser- und Haltungsbedinungungen gleich zu sein, bis auf das Futter, wobei sich wohl rausfinden läßt, was sie lieber mögen. Doch sind nun die derzeit angebotenen lila Krabben alle gleicher Art? und die kirschrote (schon das Foto schaut nicht kirschrot aus, eher lila)? Mit dem Bestellen solcher undefinierter Tiere bin ich vorsichtig, schon weil Lila meine Lieblingsfarbe ist und wenn das gleiche Tier dann schwarz wäre in natura, naja, da wäre schon Freude weg. Derzeit ist eh kein Becken frei, doch wer weiß, wenn sie mir mal in natura unter die Augen kommt.... doch ich wüßte schon gern "viel mehr" über die Hintergründe bzw. echte Artzugehörigkeit. Ist das derzeit überhaupt möglich?
Und hat zufällig jemand die "Matano-Riesenkrabbe" damals gekauft und gehalten oder hält sie noch und kann Erfahrungen schildern?
Ich vermute, ich verlange da ziemlich viel Icon_redface , herzlichsten Dank im voraus für jede Mühe!
Lieben Gruß
Karen
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#2
Hallo Karen,

das sind viele Fragen mit wenig konkreten Bezugspunkten Smile

Aber so ist das mit Krabben ... .

... und mit Händlern ... .

Wenn Du Dich für die eher lilane Krabbe interessierst, die weiße "Backenzähne" auf den Scheren hat ... dann bist Du richtig bei Syntripsa matannensis.

Soweit wir wissen ist es eine eher aquatil orientierte Krabbe, die bevorzugt Schnecken frisst
und zudem die Wasserwerte der Maliliseen benötigt. Das heißt:

Hoher PH 7,5 ++
Niedrige Wasserhärte
Temperaturen ab 27/28°

Die Wasserwerte sind recht speziell und ohne einen gewissen Aufwand nicht nachzubilden.

Ob diese Werte wrklich und unbedingt notwendig sind, wissen wir nicht. Ich persönlich halte es aber für sinnvoll, diese Werte bereitstellen zu können, bevor man diese Tiere kauft. Es ist mit Sicherheit einfacher/angenehmer für die Tiere.

Über die sonstigen Bedürfnisse der Tiere wissen wir wenig. In dieser Artbeschreibung wird darüber (wie so oft) wenig oer gar nichts gesagt:
http://www.aseanbiodiversity.info/Abstract/53005464.pdf

Gruß!

Hans-Jürgen Günter
aka Püffi
Ihr sucht ein Buch über Krabben? Hier ist es:

Die Krabbenfibel, Von Monika Rademacher & Ollie Mengedoht, erschienen im Dähne Verlag
-----------
Aqua-Terrarium.de hat für immer geschlossen. Die Landzonen gibt es weiterhin hier:
http://www.aquarien-schrank.de/epages/62...s/Landzone
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#3
Hallo Püffi,

danke schön! Den Link habe ich schon "überflogen", muß ihn mir aber dringend ganz in Ruhe durchlesen, danke! Ich habe jetzt nochmal alle Fotos in den Shops durchgesucht, das scheinen auf den ersten Blick die gleichen Tiere zu sein, AKZ schreibt ja selbst "Syntripsa matannensis" und das Foto von aristocratama zeigt genau diese Backenzähne in den Scheren, sie bezeichnen das Tier auf englisch als Purple Panther Crab, vielleicht kommt daher das "Parathelphusa sp.", was bei Interaquaristik die kirschrote Towutikrabbe näher bezeichnet, das Tier vom Foto hat allerdings auch diese Backenzähne an der Schere und die scheint es bei Parathelphusa nicht zu geben. Nun sind das alles recht junge Tiere scheint mir, das typisch kantige/eckige, was ich auch an den größeren Exemplaren (die Fotos auf cruste.de und von Momoline) so attraktiv finde, wird wohl mit zunehmender Größe deutlicher.
In dem älteren Thread von Momoline ( http://www.panzerwelten.de/forum/thread-...age-3.html ) sind Fotos von einem russischen Wissenschaftler verlinkt, z.B. dies hier http://decapoda.aquarius-s.ru/sesarmidae...ing_08.jpg , er bezeichnet das Tier mit "Heterothelphusa sp." , für mich als Laien schaut es den breiteren Beinen und den rötlicheren Scheren (mit Backenzähnen) nach sehr dem Foto von Interaquaristik ähnlich, da sind nämlich auch verschiedene Farbschattierungen, während die anderen Fotos eher einheitliche Färbung des Tieres zeigen. Tja, nun kann das ja auch noch individuell bei den Tieren gleicher Art sein.
Seufz.
Die Wasserwerte des Fundortes von Syntripsa matannensis müßten eigentlich auch für die Pantherkrabbe gelten, die kommt aber scheints auch mit härterem Wasser zurecht, natürlich hast du recht und es macht mehr Sinn erstmal die Werte vom Habitat zu übernehmen, das wären dann die typischen Werte für "Sulawesi-Aquas", so wie man es von den Süßwasser-Kardinalsgarnelen kennt, das läßt sich basteln.
Ich kann nur hoffen, daß die Krabben noch im Handel sind oder sie gar jemand nachgezogen hat, wenn ich endlich ein Becken frei habe.
Lieben Gruß
Karen
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#4
Hi Karen,

das von dem Russen mag eine Heterothelphusa sein, lässt sich so nicht sagen. Momolines Krabbe war der Syntripsa matannensis (aus Parathelphusa ausgegliedert, wenn ich mich recht erinnere) äußerst ähnlich, nur die backenzahnförmigen Schneckenknacker auf den Scheren fehlten ihr. Ansonsten konnten sowohl wir als auch Dr. Christoph Schubart, der die Tiere am Matanosee selber untersucht hat, nicht feststellen.

Was wir feststellen konnten, dass die Tiere auch dauerhaft in "normalen" Wasser zu halten sind. Allerdings gab es noch nie Nachwuchs (gerade P. pantherina wird aber auch erst recht groß geschlechtsreif, die hatte keiner lange genug). Wir selbst haben immer noch eine P. ferruginea, wir hatten auch lange und stabil eine P. pantherina-Gruppe (leider nach Aufnahme zweier Notfälle eingegangen, die müssen krank gewesen sein), wie auch andere (Püffi z.B.). Unser Wasser hat ca. pH 6,5 bis 6 (bei viel wurzeln im Becken). Entweder diese lila Parathelphusa ist eine Variation der S. matannenis oder eine neue, äußerst nah verwandte Schwesternart, die noch nicht beschrieben wurde.

Die S. matannensis hat z.B. der Rene lange gehalten, dem das Krabben-Portal gehörte (jetzt TechAdmin im Garnelenforum), wir haben ihm mal 500 Turmdeckelschnecken als Futter mitgebracht, weil die ja als Hobby, große Leidenschaft, zum Broterwerb, als Futter und außerdem aus großem Spaß heraus Schnecken knacken, das ist sozusagen ihre große Hauptbeschäftigung.
Maat et joot, 'ne schöne Jrooß un bess demnähx, Ollie (vorher BEASTIE bzw. BEASTIEPENDENT)

[Bild: pw-mangroven7_312px.jpg] 
Krabben und andere Crustaceen (Krebstiere),
Muscheln, Schnecken und Zwergkrallenfrösche, Minidrachen (Zwergbartagamen + Hausgeckos) und Schlangen in rund 30 Becken
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#5
Hallo Ollie,
danke schön! Eigentlich habe ich dann die wichtigsten Infos zusammen, fehlt nur das freie Becken, ich Trottel habe eines entsorgt Wall, allerdings weil nun alle nicht-Nanos im Erdgeschoß versammelt sind und das viel schöner und praktischer ist, da ist nun leider der Platz ausgereizt. Aber Vorfreude hat auch etwas und es wird schon noch werden. Derweil "tröstet" mich die Pantherkrabbe, knackt übrigens auch gern Schnecken und scheint von Posthorn auf Turmdeckel umgestiegen zu sein, meine Cherax ziehen auch die Turmdeckelschnecken vor, deshalb traue ich mich nicht, die schönen Tylomelania zur Krabbe zu setzen, obwohl das wohl "natürlich" wäre. Vielleicht hat sich die Syntripsa matannensis auf die großen Tylos spezialisiert, deren stabiles Gehäuse würde die "Backenzähne" erklären, mit den kleinen Turmdeckelschnecken kommen die Cherax spielend zurecht, werden einfach in der Mitte durchgeknipst, mit einer Tylo dürften diese schon stabilen Scheren aber dennoch überfordert sein, die Krabbe womöglich nicht - irgendwann probiere ich das aus.
Lieben Gruß
Karen
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